10.09.2015 | Jugendkongress beendet: „Start frei“ für neue Ideen

Junge Menschen wollen ihre „Zukunft selber machen“ - DBU fördert 17 Projekte

Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Auf kulinarische Entdeckungsreise begab sich DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann am Stand von Marie-Claire Rys, die vegetarische und vegane Kochkurse anbietet.
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Jugendkongress 2015 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
"Zukunft selber machen - Junge Ideen für Nachhaltigkeit" lautete das Motto vom Jugendkongress 2015, der vom 4. bis 6. September im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück stattfand.
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Osnabrück. Ob Migration, Klimawandel oder biologische Vielfalt: Unter dem Motto „Zukunft selber machen – Junge Ideen für Nachhaltigkeit“ entwickelten 150 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren beim Jugendkongress in Osnabrück 17 Projekte, die im Nachgang finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt werden. „Nachhaltig leben bedeutet vor allem eins: seine Perspektive ändern und die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft nach ökologischen Kriterien ausrichten“, sagte DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann zum Abschluss des Kongresses am Sonntag. Die Teilnehmer des Kongresses hätten „mit ihren Ideen viele Wege aufgezeigt, wie wir Nachhaltigkeit auch langfristig in unseren Alltag integrieren können. Ich bin gespannt und freue mich schon darauf zu sehen, wie die Projekte umgesetzt werden“, so Bottermann. Ausrichter des Kongresses waren das Bundesumweltministerium (BMUB) und die DBU.

Das Motto „Selber machen“ zog sich durch den gesamten Kongress. Es sei schön zu sehen, wie engagiert sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingebracht hätten, sagte Bottermann. Ein Vorbereitungsteam aus elf Teilnehmern hatte in enger Zusammenarbeit mit den Organisatoren vom DBU Zentrum für Umweltkommunikation das Programm und die Themenschwerpunkte entwickelt und viele eigene Ideen eingebracht.

Während des Kongresses selbst entwickelten die jungen Teilnehmer innerhalb von drei Tagen in acht Arbeitskreisen Ideen und Konzepte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, die sie in Zukunft weiter verfolgen und ausarbeiten werden - zum Beispiel zu den Themen „Migration, Armutsbekämpfung, Menschenrechte und Frieden“, „Verantwortungsvoll Wirtschaften“, „Artenvielfalt in Gefahr?“, „Energiewende“ oder „Konsum und Lebensstile“.

Selbst entscheiden – das durften die jungen Teilnehmer auch darüber, welche Projekte Fördermittel von der DBU erhalten. Auf einem Markt der Möglichkeiten hatten die Jugendlichen Gelegenheit, Interesse für ihre Projekte zu wecken und neue Mitstreiter zu finden. In der anschließenden Abstimmung übersprangen 17 von insgesamt 23 vorgestellten Ideen die selbst gesteckte Minimalförderhöhe und erhalten für ihre Umsetzung fachliche und finanzielle Unterstützung der Stiftung. Zwischen 100 und 1.360 Euro vergibt die DBU an die ausgewählten Projekte. Deren Inhalte sind bunt gefächert: von einer Radiosendung zum Thema Nachhaltigkeit über die Gründung des „Youth Sustainability Networks“ bis zu ökologischen Bildungsprojekten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge durch die Osnabrücker Initiative „Freizeit für Flüchtlingskinder“. Beeindruckt vom Engagement der jungen Menschen stockte der NABU die Gesamtfördersumme für die Projekte spontan um 1.500 Euro auf.

In Qualifizierungsworkshops zu den Themen Fundraising, Projektmanagement und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erhielten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Impulse für weitere Finanzierungsmöglichkeiten und Öffentlichkeitsarbeit. Fachexperten von DBU und BMUB standen nicht nur während des Kongresses für Fragen zur Verfügung, sondern bleiben auch darüber hinaus Ansprechpartner für die jungen Projektmanager.

„Das macht den Kongress auch ein Stück weit besonders“, sagte Bottermann. „Man merkt, dass die jungen Menschen selber machen wollen. Dieses Engagement brauchen wir, wenn wir die schon in vielen Bereichen angestoßenen Nachhaltigkeitsprozesse erfolgreich weiterführen und neue Ideen anstoßen wollen.“ Er wünsche allen Projektpartnern – die jüngsten, die die Stiftung habe – viel Erfolg bei der Umsetzung.