05.09.2015 | Nachhaltig leben - aber wie?

Workshop zu Konsum und Lebensstilen

Jugendkongress 2015 - Workshop zu Konsum und Lebensstilen © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Prof. Dr. Rainer Grießhammer vom Öko-Institut Freiburg stellte die Internetseite EcoTopTen vor. Diese gibt Empfehlungen für ökologische Spitzenprodukte.
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Jugendkongress 2015 - Catering © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Michael Münch
Nachhaltigkeit auf ganzer Linie: Beim Catering für den Jugendkongress setzten die Veranstalter auf regionale Bio-Produkte. Auf Fleisch wurde komplett verzichtet.
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Von Sabrina Hosono

Der Workshop „Konsum und Lebensstile“ wurde eingeleitet mit einer Vorstellungsrunde, in der wir verschiedene Strategien zur Umsetzung eines nachhaltigen Lebensstils im Alltag sammelten. Die Vorschläge umfassten zum Beispiel ethischen Konsum, Reisen und Mobilität im Allgemeinen, Ernährung und den persönlichen Stromverbrauch.

Anschließend gab uns Prof. Dr. Rainer Grießhammer, stellvertretender Geschäftsführer des Öko-Instituts Freiburg, eine Einführung in die Top Ten der Handlungsmöglichkeiten für ein nachhaltiges Leben. So lässt sich beispielweise durch weniger Fleischkonsum, die Vermeidung von Fernreisen und Verzicht aufs Autofahren der persönliche CO2-Fußabdruck maßgeblich reduzieren. Für Neuanschaffungen von energieverbrauchenden Produkten empfahl er eine Orientierung an den Produktlisten von EcoTopTen, einer Internetplattform des Öko-Instituts. Darauf gibt die Einrichtung Verbraucherinnen und Verbrauchern Empfehlungen für ökologische Spitzenprodukte.

Florent Vivier und Patric Kahler stellten ein Projekt des Vereins zur Förderung innovativer Wohn- und Lebensformen vor. Durch eine Kreditaufnahme war es ihnen möglich, Projekthäuser anzukaufen, welche derzeit mit den Mieten der Bewohnerinnen und Bewohner refinanziert werden. Ziel ist es, dass die Häuser sich jederzeit im Besitz der jeweiligen Bewohnerinnen und Bewohner befinden, sodass Entscheidungen über das Zusammenleben und dessen Konditionen stets von den Menschen selbst getroffen werden können.

Im Projekthaus besteht die Möglichkeit, dass Menschen einzeln oder gemeinschaftlich an ihren Projekten arbeiten, sich gegenseitig Fähigkeiten vermitteln und in Austausch treten. Das Werkhaus bietet mit seinen verschiedenen Werkstätten ausreichend Raum, um selbst handwerklich aktiv zu werden und zum Beispiel Möbel selbst herzustellen oder Fahrräder eigenständig zu reparieren.

In der anschließend Kleingruppenarbeit sowie der Plenumsdiskussion diskutierten wir  kontrovers darüber, welche konkreten Strategien, die in unserem Alltag umsetzbar sind, wir als sinnvoll und effektiv erachten. Die Reduktion der drei „F’s“ (Fliegen, Fahren, Fleisch) erschien uns entscheidend, jedoch betonten wir auch den Einfluss, den eine Vielzahl von Aktionen mit geringer Einsparungsquote ausüben kann.

Außerdem diskutierten wir über die Notwendigkeit einer Gleichzeitig von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen. Die alles entscheidende Frage blieb: Wie schaffen wir es, nachhaltige Lebensstile über eine individuelle Entscheidungsebene hinaus umzusetzen?